Leasing-Rückgabe: Ablauf, Kosten & Tipps

Was passiert bei der Leasing-Rückgabe? Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie die Rückgabe abläuft, wann Kosten entstehen können – und wie Sie diese ganz einfach vermeiden.

Auf einen Blick

  • Ablauf: Am Tag der Rückgabe wird Ihr Leasingauto vom Leasinggeber geprüft.
  • Kosten: Bei Schäden und Mängeln können Nachzahlungen fällig werden.
  • Keine Willkür: Was als Schaden/Mangel gilt, ist im Schadenkatalog genau festgelegt.
  • Vorbeugen: Mit ein paar Tipps lässt sich das Risiko für Nachzahlungen minimieren.

Wann muss ich bei der Leasing-Rückgabe nachzahlen?

Kosten entstehen immer dann, wenn das Fahrzeug nicht im vertragsgemäßen Zustand zurückgegeben wird. Typische Gründe:

  • Übermäßige Abnutzung oder Schäden: Normale Gebrauchsspuren wie leichte Kratzer oder kleine Steinschläge sind zulässig. Tiefe Kratzer, Dellen, Risse im Polster oder Steinschläge in der Frontscheibe gelten jedoch als Schäden und verursachen in der Regel Nachzahlungen.
  • Mehrkilometer: Wird die vertraglich vereinbarte Kilometerleistung überschritten, müssen Mehrkilometer am Ende des Leasingvertrags vom Leasingnehmer bezahlt werden. Die Kosten liegen je nach Leasinggeber meist zwischen 5 und 15 Cent pro Kilometer. Oft gibt es jedoch eine Kulanzgrenze von ca. 2.500 Kilometern, innerhalb derer keine Nachzahlung anfällt.
  • Fehlende Fahrzeugteile: Beispielsweise der Zweitschlüssel, das Bordwerkzeug oder Unterlagen wie das Serviceheft.

Wichtig: Kleine optische Mängel (oberflächliche Kratzer, leichte Abnutzung an Sitzen oder Reifen) gelten als „normaler Verschleiß“ und sind mit der Leasingrate abgegolten.

Wie viel muss man durchschnittlich nachzahlen?

Zur Höhe der Nachzahlungen gibt es keine verlässlichen, repräsentativen Daten – viele Angaben im Netz beziehen sich auf Einzelfälle oder nicht belegte Durchschnittswerte. Erfahrungsberichte reichen dabei von Nachzahlungen im vierstelligen Bereich bis hin zu Fällen, in denen gar nichts gezahlt wurde. Eine LeasingMarkt.de Auswertung deutet darauf hin, dass ein Großteil der Leasingnehmer keinen Cent bei der Rückgabe zahlen mussten. Wichtig zu wissen: Kommt es doch zu einer Nachzahlung, ist dabei nicht die Reparaturkosten-Schätzung des Leasinggebers entscheidend, sondern der sogenannte Minderwert. Er zeigt an, um wie viel der Fahrzeugwert durch die Mängel sinkt – und fällt in der Regel niedriger aus als die Reparaturkosten. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Für welche Schäden drohen Nachzahlungen?

Die Bewertung von Gebrauchsspuren und eventuellen Schäden basiert bei allen Herstellern auf einem sogenannten Schadenkatalog. Ein Schadenkatalog bietet nicht nur dem Leasinggeber, sondern auch dem Leasingnehmer Sicherheit, weil er objektiv zwischen normalem Verschleiß (z.B. kleinere Steinschläge unter 2mm) und eindeutigen Schäden (Steinschläge größer als 2mm) unterscheidet. Dadurch ist klar nachvollziehbar, wann Kosten entstehen – und unnötige Streitigkeiten bei der Rückgabe lassen sich vermeiden.

Beispielsweise unterscheidet die VW Bank als Leasinggeber in ihrem Schadenkatalog klar zwischen „akzeptiertem Gebrauchszustand“ (normale Abnutzung → keine Kosten) und „nicht akzeptiertem Zustand“ (überdurchschnittlicher Verschleiß, Schäden, fehlende Teile → Nachzahlung).

Übrigens: Die VW Bank gehört zu den wenigen Leasinggebern, die ihren Schadenkatalog auch als Online-Version bereitstellen. Dort ist anschaulich erklärt, welche Mängel zu Kosten bei der Leasing-Rückgabe führen können.

VW Schadenkatalog

Die folgende Tabelle beruht auf dem Schadenkatalog von VW und verdeutlicht, welche Mängel akzeptiert werden und wann Sie mit Nachzahlungen bei der Rückgabe rechnen müssen.

BereichAkzeptierter ZustandUnzulässiger Zustand
BereifungProfiltiefe: Sommerreifen ≥ 2 mm,
Winter-/Allwetterreifen ≥ 4 mm;
leichte Kontaktspuren, Sägezähne 
Profiltiefe: Sommerreifen < 2 mm,
Winter-/Allwetterreifen < 4 mm;
Einschnitte/Ausbrüche;
Mischbereifung;
Bremsplatten;
ungleichmäßiger Verschleiß 
FelgenLeichte Kratzer/Schrammen < 20 mm ohne Materialabtrag;
leichte Korrosion < 20 mm;
Radkappen mit leichten Schrammen < 100 mm 
Bordstein-/Materialschäden;
Verformungen; tiefe Kratzer; Korrosionsschäden > 20 mm;
Brüche/Risse;
fehlende oder nicht originale Radkappen 
LackierungLeichte, polierbare Kratzer;
kleine Steinschläge ≤ 2 mm;
leichte Waschstraßenkratzer 
Lack bis Grundierung/Blech beschädigt;
mehr als 5 Steinschläge pro 10×10 cm;
Korrosionsschäden;
Aufkleber-/Folienreste;
unfachmännische Lackierungen 
KarosserieDellen/Beulen bis 1 mm Tiefe und 20 mm Durchmesser (max. 2 pro Bauteil, ohne Lackschaden) Mehr als 2 Dellen pro Teil;
größere Deformationen;
Hagelschäden;
unsachgemäße Reparaturen;
nicht entfernte Beklebungen 
Stoßfänger/RammschutzleistenLeichter Gummi- oder Lackabrieb < 20 mm (bzw. < 100 mm an Ladekante) ohne Grundmaterialschaden Risse, Schrammen, Lackplatzer bis Grundmaterial;
Kratzer > 20 mm; fehlende Anbauteile;
Schäden an Sensorbereichen 
Scheiben/BeleuchtungKleine Steinschläge < 2 mm (außerhalb Fahrersichtfeld);
leichte Kratzer ohne Sicherheitsbeeinträchtigung 
Risse, Sprünge, größere Steinschläge > 2 mm im Sichtfeld;
Glasbruch an Spiegeln;
defekte Beleuchtung 
Innenraum/Kofferraum/InstrumenteLeichte Verschmutzungen, die sich reinigen lassen;
normale Abnutzung;
kleine Kratzer < 20 mm;
Kofferraumkratzer < 100 mm 
Starke Verschmutzung,
Brandlöcher,
fehlende Teile,
Risse in Dichtungen,
Schimmel/Geruch,
Beschädigungen an Gurten oder Airbagrelevanz;
defekte Displays/Instrumente 
Innenraum (Verkleidung, Lenkrad)Kleine Bohrlöcher außerhalb Sichtfeld;
leichte Kratzer/Abschürfungen
Bohrlöcher im Sichtfeld;
starke Kratzer, Brüche;
Beklebungen;
nicht entfernte Zusatzausstattungen
MotorraumNormale Verschmutzung, laufleistungsbedingt Fehlende oder beschädigte Abdeckungen/Dämmmatte;
Nagerschäden;
übermäßige Verschmutzung
UnterbodenLeichte Kratzer/Abschürfungen;
Flugrost an Querlenker; kein Flüssigkeitsverlust
Durchrostungen, Brüche, starke Deformationen;
defekte Hitzeschutzbleche;
Undichtigkeiten
AntriebsstrangNormale Abnutzung;
leichte Ölfeuchte ohne Tropfen
Ölverlust/Tropfenbildung;
defekte Fahrwerksteile; übermäßiger Bremsenverschleiß;
ungewöhnliche Geräusche;
Tuning/unsachgemäße Reparaturen
Wartung/HU/AUService lt. Plan erledigt;
HU/AU nicht fällig; lückenlose Nachweise
Nicht durchgeführter Service;
abgelaufene HU/AU;
Fehlermeldungen;
Bordelektronik;
Mängel laut HU

Wie kann ich Kosten bei der Leasing-Rückgabe vermeiden?

Mit ein paar gezielten Maßnahmen können Sie im Vorfeld dafür sorgen, dass bei der Fahrzeugrückgabe keine hohen Nachzahlungen auf Sie zukommen:

  • Auto pflegen während der Leasing-Laufzeit: Regelmäßiges Waschen und das Entfernen von Verschmutzungen wie Vogelkot auf dem Dach oder Flecken in Polstern verhindern Abnutzung. Auch Inspektionstermine und der rechtzeitige Austausch von Verschleißteilen tragen dazu bei. So bleibt der Wagen im guten Zustand – und das Risiko teurer Nachzahlungen bei der Rückgabe sinkt deutlich.
  • Vorab-Gutachten einholen: Unabhängige Prüfer (z. B. DEKRA, TÜV) erstellen einen Zustandsbericht für Ihr Leasingfahrzeug und erkennen rechtzeitig Mängel. Die Kosten liegen in der Regel bei 100 bis 200 Euro.
  • Kleine Schäden vorher beheben: Zertifizierte Smart Repair Werkstätten für Kratzer oder Dellen sind oft günstiger als die Abrechnung über den Leasinggeber. Achten Sie jedoch auf eine mögliche Werkstattbindung in Ihrem Leasingvertrag.
  • Fehlendes Zubehör kontrollieren: Checkliste durchgehen (Schlüssel, Serviceheft, Ladekabel).
  • Auto professionell aufbereiten lassen: Für ca. 200 Euro wirkt das Fahrzeug gepflegt und reduziert das Risiko einer strengen Bewertung.
  • Anschlussleasing verhandeln: Viele Händler reduzieren Nachzahlungen, wenn direkt ein neues Fahrzeug geleast wird.

Wie läuft die Rückgabe eines Leasingautos ab?

Der Rückgabetermin ist im Leasingvertrag festgelegt. Das erwartet Sie am Tag der Rückgabe:

  • Fahrzeugprüfung: Gutachter des Leasinggebers kontrollieren Karosserie, Lack, Reifen, Felgen, Glas, Innenraum und Technik.
  • Unterlagenkontrolle: Zulassungsbescheinigung Teil I, Serviceheft, Schlüssel, COC-Papiere und Zubehör müssen vollständig vorliegen.
  • Mängelprotokoll: Alle Schäden und fehlenden Teile werden dokumentiert.
  • Bewertung: Entscheidend sind nicht die Reparaturkosten, sondern der Minderwert (Wertverlust durch Schäden).
  • Nachzahlung: Auf Basis des Minderwerts wird die Höhe der Kosten berechnet.

3 Tipps für den Tag der Rückgabe

Tipp 1: Mit Begleitperson zum Rückgabetermin gehen

Nehmen Sie unbedingt eine zweite Person zur Leasing-Rückgabe mit – sei es ein Freund, Familienmitglied oder Kollege. So haben Sie im Zweifel einen Zeugen, der Ihre Angaben bestätigen kann. Zudem sollten Sie an dem Tag der Rückgabe den Zustand des Wagens anhand von Fotos ausführlich dokumentieren. Dies gilt insbesondere für kleinere Beschädigungen, die unter Umständen zu Diskussionen führen könnten.

Tipp 2: Dokumente genau prüfen, bevor Sie unterschreiben

Nachdem das Fahrzeug begutachtet wurde, werden Sie aufgefordert, verschiedene Formulare zu unterzeichnen. Dazu gehört auch das Mängelprotokoll. Lassen Sie sich nicht drängen, dieses ohne sorgfältige Prüfung zu unterzeichnen. Ein seriöser Händler wird damit einverstanden sein, wenn Sie diese wichtigen Unterlagen vor der Unterzeichnung zu Hause in aller Ruhe prüfen möchten. Sollte man Sie drängen, direkt vor Ort zu unterschreiben, ist Vorsicht geboten. Auch auf mündliche Absprachen können Sie sich nicht verlassen. Verlangen Sie, alle Punkte schriftlich festzuhalten und eine Kopie aller Unterlagen.

Tipp 3: Kostenforderungen hinterfragen

Werden Schäden berechnet, sollten Sie prüfen, ob die Höhe angemessen ist. Kommt Ihnen der angesetzte Minderwert überzogen vor, können Sie das Protokoll zwar unterschreiben, vermerken aber ausdrücklich einen Vorbehalt. So bleibt Ihnen die Möglichkeit, im Nachgang eine zweite Meinung – etwa durch einen unabhängigen Gutachter von DEKRA oder TÜV – einzuholen. Stellt sich dabei heraus, dass die Kosten tatsächlich zu hoch angesetzt wurden, können Sie mit diesem Gutachten beim Leasinggeber Widerspruch einlegen.

Weitere Tipps zur Leasingrückgabe im Video

Vorbereitung auf die Leasing-Rückgabe

Vor der Leasing-Rückgabe sollte das Auto in bestmöglichem Zustand sein. Kleine Mängel wie Kratzer oder auffällige Gebrauchsspuren sollten nach Möglichkeit vorher behoben werden.

Optional können Sie vorab eine Fahrzeugbewertung bei DEKRA & Co. machen lassen, die frühzeitig aufzeigt, welche Mängel Kosten verursachen könnten. Ebenfalls sinnvoll, aber nicht verpflichtend, ist eine professionelle Fahrzeugaufbereitung, die den Gesamteindruck verbessert. Wenn der Wagen insgesamt sauber und ordentlich wirkt, können Sie darauf auch verzichten.

Zustandsbewertung vor der Rückgabe: Sollte ich ein Gutachten bei DEKRA & Co. machen?

Um böse Überraschungen zu vermeiden und bei Verdacht, das Fahrzeug könnte Mängel aufweisen, lohnt es sich, vor der offiziellen Rückgabe ein Fahrzeug-Gutachten bei einem unabhängigen Sachverständigen wie DEKRA oder TÜV erstellen zu lassen. Der Gutachter prüft Ihr Fahrzeug gründlich von innen und außen – inklusive Karosserie, Fahrwerk, Motor- und Kofferraum. Damit simulieren Sie die Rückgabe und bekommen eine klare Einschätzung, welche Mängel zu Kosten führen könnten. So haben Sie die Möglichkeit, kleinere Schäden (z. B. Kratzer, Dellen, abgefahrene Reifen) noch rechtzeitig und oft günstiger in einer Werkstatt beheben zu lassen.

Ein Fahrzeug-Gutachten kostet in der Regel zwischen 100 und 200 Euro und verschafft Ihnen nicht nur Planungssicherheit, sondern auch Argumente im Gespräch mit dem Händler oder Leasinggeber. In manchen Fällen lässt sich dadurch sogar eine Nachzahlung ganz vermeiden.

Welche Schäden/Mängel sollte ich vorher beheben lassen?

Vor der Leasing-Rückgabe lohnt es sich, kleinere Mängel wie Lackkratzer, Dellen oder beschädigte Felgen per Smart Repair beheben zu lassen – das ist in der Regel günstiger als die Kostenkalkulation des Leasinggebers bei der Rückgabe. Größere Schäden oder sicherheitsrelevante Mängel (z. B. defekte Beleuchtung, Reifen oder Glasbruch) sollten unbedingt vorab fachgerecht repariert werden.

Normale Gebrauchsspuren hingegen müssen nicht beseitigt werden, da sie bereits durch die Leasingrate abgedeckt sind. Welche Mängel als normale Gebrauchsspuren eingestuft werden, können Sie vorab im Schadenkatalog Ihres Leasinggebers einsehen. Achten Sie jedoch bei der Instandsetzung der Mängel darauf, ob Ihr Leasingvertrag eine Werkstattbindung vorschreibt.

Wie sauber muss das Auto sein?

Der erste Eindruck zählt: Steht der Wagen verdreckt und wenig gepflegt vor dem Prüfer, wird er sicher besonders genau hinsehen. Das Auto sollte bei der Rückgabe daher sauber und gepflegt wirken – eine gründliche Innen- und Außenreinigung reicht in den meisten Fällen aus.

Ist eine professionelle Fahrzeug-Aufbereitung sinnvoll?

Eine professionelle Fahrzeugaufbereitung ist zwar nicht vorgeschrieben, kann aber den Gesamteindruck deutlich verbessern. In Kombination mit einem Vorab-Gutachten erhöht die Aufbereitung die Chance, dass die Leasing-Rückgabe reibungslos verläuft und mögliche Nachforderungen deutlich reduziert werden.

Die Kosten von etwa 200 Euro können deshalb eine gut angelegte Investition sein. Wird das Auto schon während der Mietzeit regelmäßig einer gründlichen Reinigung unterzogen, so dass erst gar keine größeren Verunreinigungen aufkommen, kann am Ende der Leasinglaufzeit auf eine professionelle Aufbereitung verzichtet werden.

Checkliste: So klappt die Leasing-Rückgabe ohne Stress

Gut vorbereitet spart bares Geld: Diese Checkliste fasst zusammen, worauf Sie vor und am Tag der Leasing-Rückgabe achten sollten.

  • Leasingfahrzeug gut pflegen: Während der Leasinglaufzeit helfen regelmäßige Pflege, pünktliche Inspektionen und der rechtzeitige Austausch von Verschleißteilen, Probleme und unnötige Kosten bei der Rückgabe zu vermeiden.
  • Kilometer im Blick behalten: Wählen Sie die Kilometerleistung realistisch und kontrollieren Sie den Stand regelmäßig, um teure Mehrkilometer zu vermeiden.
  • Vorab-Gutachten einholen: Unabhängige Prüfer (DEKRA, TÜV) erkennen rechtzeitig Mängel und geben Planungssicherheit.
  • Kleine Schäden beheben: Smart Repair für Kratzer, Dellen oder Felgen ist meist günstiger als die Abrechnung über den Leasinggeber.
  • Fehlendes Zubehör kontrollieren: Schlüssel, Serviceheft, Bordwerkzeug, Ladekabel, Zulassungsbescheinigung Teil 1 etc. vollständig bereitlegen.
  • Auto aufbereiten lassen: Eine professionelle Innen- und Außenreinigung (ca. 200 €) verbessert den Gesamteindruck und reduziert das Risiko strenger Bewertungen.
  • Begleitperson mitnehmen: Am Rückgabetag einen Zeugen dabeihaben und den Fahrzeugzustand zusätzlich mit Fotos dokumentieren.
  • Protokolle sorgfältig prüfen: Nichts vorschnell unterschreiben, nur korrekt dokumentierte Mängel anerkennen, Kopien aller Unterlagen verlangen.
  • Kostenforderungen hinterfragen: Bei überhöhten Minderwerten nicht sofort zustimmen – Zweitmeinung durch unabhängigen Gutachter möglich.
  • Anschlussleasing verhandeln: Händler sind oft kulant bei Nachzahlungen, wenn direkt ein neues Fahrzeug geleast wird.

Erfahrungen & Beispiel einer Leasing-Rückgabe

Viele Leasingnehmer sind bei der Rückgabe unsicher: In welchem Umfang wir das Fahrzeug geprüft, und für welche Schäden entstehen tatsächlich Kosten? Am besten lässt sich das anhand eines echten Beispiels nachvollziehen. Im Folgenden finden Sie einen originalen Rückgabe-Bericht, der zeigt, wie die Bewertung in der Praxis aussieht.

Mängelprotokoll Leasing Rückgabe

Bei der Leasingrückgabe wurde das Fahrzeug auf optische Mängel, den technischen Zustand sowie fehlende Unterlagen geprüft.

Ergebnis:

  • Kalkulierte Reparaturkosten: 755 Euro netto / 898 Euro brutto für alle aufgeführten Mängel
  • Tatsächlicher Minderwert: 390 Euro netto / 464,10 Euro brutto

Das bedeutet: Obwohl der Gutachter Reparaturkosten von 898 Euro brutto auflistete, musste der Leasingnehmer nur den Minderwert von rund 464 Euro brutto begleichen.

Das wurde im Rückgabe-Bericht notiert:

Optische Mängel:

  • Eine eingedellte Türverkleidung vorne links: 100 Euro Minderwert
  • Eine Delle an der Fondseite links: 90 Euro Minderwert
  • Kratzer an der Schwellerverkleidung links, die eine Lackierung erfordern: 150 Euro Minderwert
  • Kleinere Kratzer an C-Säule und Stoßfänger wurden zwar erfasst, führten aber zu keinem Minderwert.

Technischer Zustand:

  • Keine Beanstandungen, daher keine zusätzlichen Kosten.

Fehlende Unterlagen:

  • Es fehlten die COC-Papiere (EG-Übereinstimmungsbescheinigung), was zu 50 Euro Minderwert führte.
  • Weitere fehlende Dokumente wie HU-Bescheinigung oder Kundenrechnung wurden zwar vermerkt, hatten aber keinen finanziellen Einfluss.

Tipp: Wir haben Ihnen eine Checkliste für Unterlagen und Zubehör zusammengestellt, damit Sie auch garantiert nichts vergessen bei der Leasing-Rückgabe.

Erfahrungen: Umfrage zu Kosten bei der Leasing-Rückgabe

Wir haben Leasingnehmer zu ihren Erfahrungen befragt. Das Ergebnis: Rund 47 Prozent mussten gar nichts bei ihrer Leasing-Rückgabe zahlen.

Wie hoch waren die Kosten bei der Rückgabe?

Summe NachzahlungenAnteil
0 Euro47 %
bis 300 Euro12 %
300 bis 600 Euro13 %
601 bis 1000 Euro7 %
über 1000 Euro8 %
Noch keine Rückgabe gehabt13 %

Welche Mängel führten am häufigsten zu einer Nachzahlung?

Art der MängelAnteil
Schäden am Fahrzeug (Kratzer, Dellen & Co.)61 %
Mehrkilometer29 %
Wartung vergessen oder fehlendes Zubehör10 %

Die Auswertungen basieren auf einer LeasingMarkt.de Kundenumfrage.

Ist eine Leasing-Rückgabeversicherung sinnvoll?

Viele Leasingnehmer fürchten unerwartet hohe Kosten bei der Leasing-Rückgabe – sei es durch Kratzer, Dellen oder andere Gebrauchsspuren. Genau hier setzt eine sogenannte Rückgabeversicherung an. Sie übernimmt – je nach Anbieter – bestimmte Kosten für übermäßige Gebrauchsspuren, die über den normalen Verschleiß hinausgehen. Eine Leasing-Rückgabeversicherung kann im Einzelfall sinnvoll sein, schützt aber nicht pauschal vor allen Nachzahlungen.

  • Sinnvoll ist eine Rückgabeversicherung vor allem für Leasingnehmer, die ihr Fahrzeug im Alltag stark beanspruchen (z. B. Vielfahrer, Familien mit Kindern oder Haustieren). Hier steigt das Risiko für kleine, aber teure Rückgabeschäden.
  • Weniger sinnvoll ist sie dagegen für Leasingnehmer, die ihr Auto pfleglich behandeln, wenige Kilometer fahren und es regelmäßig warten lassen. In vielen Fällen liegen die tatsächlichen Rückgabekosten dann deutlich unter den Versicherungskosten.

Welche Schäden sind bei einer Rückgabeversicherung abgedeckt?

In der Regel schützt die Versicherung vor den typischen Mängeln, die bei der Rückgabe teuer werden können: Lackkratzer, kleine Beulen, abgenutzte Reifen oder beschädigte Felgen. Teilweise werden auch kleinere Innenraumschäden wie Risse im Polster oder Kratzer im Armaturenbrett übernommen.

Was kostet eine Rückgabeversicherung?

Die Prämie für eine Rückgabeversicherung variiert stark. Dabei summieren sich die Kosten über die gesamte Leasinglaufzeit aber schnell auf mehrere hundert Euro. Zudem arbeiten einige Versicherungen mit einer maximalen Deckungssumme (z.B. 3.000 Euro) je Leasingvertrag und zahlen pro Schaden ebenfalls nur einen Maximalbetrag (z.B. max. 300 Euro/Schaden).

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Wer sein Fahrzeug pflegt und unsere Tipps berücksichtigt, muss sich vor der Leasing-Rückgabe nicht fürchten. Trotzdem: Nicht jeder Schaden lässt sich vermeiden. Wer clever ist, hält beim Leasing darum nach den besten Angeboten Ausschau. Denn je günstiger die Rate, desto weniger tut es finanziell weh, wenn am Ende doch einmal etwas nachgezahlt werden muss. Auf LeasingMarkt.de vergleichen Sie mit wenigen Klicks Hunderte Angebote – schon ab unter 100 € im Monat. In unserer Deals-Rubrik finden Sie außerdem täglich die besten Deals mit besonders attraktiven Konditionen – sorgfältig recherchiert von unseren Deal-Experten..

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FAQ – Häufige Fragen zur Leasing-Rückgabe

Checkliste: Was darf ich auf keinen Fall vergessen bei der Rückgabe?
Kann ich mein Leasingfahrzeug vorzeitig zurückgeben?

Eine vorzeitige Beendigung des Leasingvertrags ist in der Regel nur gegen Zahlung einer hohen Ausgleichszahlung möglich. Diese setzt sich oft aus den noch offenen Leasingraten sowie einem Restwert des Fahrzeugs zusammen.

Leasingauto kaufen statt zurückgeben – geht das?
Leasingauto zurückgeben und neues beim selben Händler leasen – was bringt es?
Minderwert vs. Reparaturkosten – was zahle ich wirklich?
Was ist der Unterschied bei der Rückgabe zwischen Kilometerleasing und Restwertleasing?
Schäden vorzeitig beseitigen – Vertragswerkstatt oder freie Werkstatt?
Muss ich TÜV und Wartung vor der Leasingrückgabe machen?
Welche Unterlagen brauche ich bei der Leasing-Rückgabe?
Woher weiß ich, wann die Leasing-Rückgabe ist?

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