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Social Leasing Umfrage: 70 Prozent fordern deutsches Social Leasing Programm

Die Bundesregierung erwägt mit dem Social Leasing Programm eine staatlich geförderte E-Auto-Förderung für Leasingfahrzeuge. Doch was bedeutet das genau und was halten die Deutschen davon? LeasingMarkt.de hat 1.000 Autohalter befragt. Die Ergebnisse und wie das Social Leasing Programm in Deutschland künftig aussehen könnte, lesen Sie hier. 

Das Wichtigste im Überblick

  • Über 70 Prozent der deutschen Autofahrer befürworten das Social Leasing Programm 
  • Social-Leasingraten in Höhe von rund 150 Euro sind für die meisten angemessen

Was ist Social Leasing?

Die deutsche Bundesregierung diskutiert über ein Social Leasing Förderprogramm, das den Zugang zu einem Elektroauto durch vergünstigte Leasingraten erleichtern soll.

Wichtig: Die genauen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für das Social Leasing in Deutschland stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest (Stand: 02.07.2025).

Vorbild: Social Leasing in Frankreich

Als Vorbild für das Social Leasing Förderprogramm soll Frankreich dienen. Seit Anfang 2024 subventioniert der französische Staat bis zu 27 Prozent des Fahrzeugpreises für Arbeitnehmer mit geringem Einkommen, wodurch monatliche Leasingraten von unter 100 Euro realisiert werden können. Als Richtlinie gilt ein jährliches Einkommen von weniger als 15.400 Euro und die Voraussetzung, dass das Leasingauto für den Arbeitsweg oder die berufliche Tätigkeit genutzt wird.

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Das Social Leasing Programm soll den Zugang zu E-Autos für Haushalte mit geringerem Einkommen erleichtern

Umfrage von LeasingMarkt.de – was hält Deutschland vom Social Leasing Programm?

Die Social Leasing-Umfrage wurde von LeasingMarkt.de konzipiert. Das Meinungsforschungsinstitut Innofact hat sie im Auftrag im Befragungszeitraum vom 16. bis zum 18. Juni 2025 durchgeführt. Insgesamt wurde eine repräsentative Stichprobe von 1.000 Autohaltern im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. 

6 Gründe für das Social Leasing Programm

Über 70 Prozent der Autohalter in Deutschland befürworten ein Social Leasing Programm. Doch warum sprechen sich so viele dafür aus?

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Die am häufigsten genannten Gründe zeigen: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit stehen an erster Stelle. Jeweils 35 Prozent der Befragten finden, dass ein staatlich gefördertes E-Auto-Programm einerseits dem Klima hilft und andererseits Menschen mit geringem Einkommen endlich Zugang zur Elektromobilität verschafft.

LeasingMarkt.de meint: Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Deutschen die Verkehrswende mit der sozialen Gerechtigkeit versöhnen wollen. Bisherige Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität in Deutschland kamen in erster Linie Besserverdienern zugute. Die Befragten scheinen zu spüren, dass es an der Zeit ist, auch Menschen mit geringem Einkommen mitzunehmen, wenn die Wende zur Elektromobilität gelingen soll.

Aber auch die Zukunft der Mobilität in Deutschland spielt eine zentrale Rolle:

  • 33 Prozent sagen, Social Leasing sei wichtig, um E-Mobilität in Deutschland generell voranzubringen 
  • 27 Prozent sehen Vorteile für die deutsche Autoindustrie 
  • 26 Prozent hoffen auf einen besseren Ausbau der Ladeinfrastruktur

Und: Jeder Fünfte (20 Prozent) gibt offen zu, selbst vom Social Leasing profitieren zu wollen – etwa durch ein günstiges E-Auto fürs Pendeln oder den Alltag.

5 Gründe gegen das Social Leasing Programm

Doch nicht alle begrüßen die Idee des staatlich geförderten E-Auto-Leasings. Rund 30 Prozent der Befragten sprechen sich in der LeasingMarkt.de-Umfrage dagegen aus.

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Der häufigste Einwand (16 Prozent): Der Steuerzahler solle nicht für die private Mobilität anderer aufkommen. Dahinter steht die Sorge um eine ungerechte Verteilung staatlicher Mittel. 11 Prozent bezweifeln den Klimanutzen des Programms. Ihrer Meinung nach wird der Effekt auf den CO₂ -Ausstoß überschätzt. 9 Prozent sehen auch keinen Vorteil für die deutsche Autoindustrie, da viele Elektroautos „Made in Germany“ zu teuer für ein gefördertes Leasing seien. Ein weiterer Punkt: 8 Prozent finden es unfair, dass der Staat Elektroantriebe gegenüber Verbrennern bevorzugt. Und 3 Prozent der Befragten lehnen das Modell ab, weil sie davon selbst nicht profitieren würden.

10 Punkte, die beim Social Leasing Programm wichtig sind

Wie soll das Social Leasing Förderprogramm in Deutschland konkret aussehen? Diese Frage stellte LeasingMarkt.de den Befürwortern des Programms.

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Ganz oben auf der Wunschliste: Auch gebrauchte E-Autos sollen förderfähig sein. 71 Prozent der Befragten halten das für wichtig – denn Gebrauchtwagen senken zusätzlich die Einstiegskosten. Fast ebenso entscheidend mit 70 Prozent ist, dass genug Fördermittel bereitstehen, damit alle Berechtigten auch wirklich davon profitieren können. Gleichzeitig wünschen sich 63 Prozent, dass die Finanzierung der E-Auto-Förderung nicht allein vom Steuerzahler getragen wird – sondern zum Beispiel durch EU-Mittel ergänzt wird. 60 Prozent finden zudem, dass deutsche Automobilhersteller besonders davon profitieren sollten. Und wer sollte alles für die Förderung berechtigt sein? Nicht nur Geringverdiener laut der Befragten:

  • 56 Prozent sprechen sich auch für die Mittelschicht aus
  • 54 Prozent für Arbeitssuchende
  • 50 Prozent für systemrelevante Berufe wie Pflegekräfte

Lediglich 39 Prozent halten es für wichtig, den Nachweis zu verlangen, dass das E-Fahrzeug beruflich benötigt wird.

LeasingMarkt.de meint: Die geringe Präferenz der Befragten, die staatlichen Mobilitätszuwendungen an einen beruflichen Kontext, etwa die Anfahrt zum Arbeitsweg, zu knüpfen, kommt eher unerwartet. Beim französischen Modell ist die Aufnahme ins Social Leasing-Programm nur möglich, wenn die Begünstigten ihr Fahrzeug insbesondere aus beruflichen Gründen benötigen.

Social Leasingrate: Was soll Social Leasing in Deutschland kosten?

Wie viel darf ein E-Auto im Rahmen des Social Leasing Förderprogramms kosten? Laut der LeasingMarkt.de-Umfrage liegt die Wunschrate der Befürworter bei durchschnittlich 146 Euro im Monat. Das ist deutlich unter dem von LeasingMarkt.de ermittelten Marktdurchschnitt von 281 Euro, den man derzeit für ein Elektrofahrzeug im Leasing zahlt. Um diese Lücke zu schließen, müsste der Staat laut Berechnungen rund 135 Euro pro Monat und Fahrzeug beitragen – zumindest bei Standardmodellen. Deutlich günstiger wäre es im Elektro-Kleinwagen-Segment: Dort liegen die Leasingraten im Durchschnitt bereits jetzt bei 157 Euro monatlich. Damit würde ein staatlicher Zuschuss von nur 11 Euro ausreichen, um die Zielrate von 146 Euro zu erreichen.

Zum Vergleich: In Frankreich gibt es bereits E-Autos im Social Leasing ab 100 Euro monatlich. In Deutschland sind die Menschen jedoch laut Umfrage bereit, etwas mehr zu zahlen.

E-Auto-Modelle zu Social Leasing-Konditionen

Diese vier E-Fahrzeuge sind auch ohne Social Leasing bereits für eine Leasingrate von rund 150 Euro zu haben:

LeasingMarkt.de Fazit: Deutschland will sozial gerechte E-Mobilität

Die Umfrage zeigt deutlich: Social Leasing trifft den Nerv der Zeit. Bezahlbare E-Autos, faire Förderung und soziale Gerechtigkeit stehen klar im Fokus. Das gesellschaftliche Potenzial dieses Förderprogramms ist daher groß, doch wie Social Leasing in Deutschland genau aussehen soll, muss die schwarz-rote Koalition noch verhandeln.

Fabian

Fabian ist schon sehr lange Teil des LeasingMarkt.de Rennstalls und kennt sich auch abseits vom Thema Leasing bestens aus in der Auto-Welt. Wann und wie mache ich meinen Wagen winterfest? Wie lange darf ich im Halteverbot stehen? Smartphone-Navi oder integriertes System? Ganz gleich, worum es geht – Fabian ist bei jeglichen Fragen stets die erste Anlaufstelle. Privat ist er übrigens großer Formel 1 Fan und drückt dem Team mit dem schwarzen Pferd im Logo die Daumen.