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Auto Reifendruck: Der richtige Luftdruck im Autoreifen – alles Wissenswerte!

Immer wieder kommt es zu Verkehrsunfällen durch technische Mängel an den Reifen. Allein 1.100 Kollisionen wurden im letzten Jahr vom Statistischem Bundesamt infolge unzureichender Bereifung verzeichnet. Nicht selten liegt die Ursache bei einem fehlerhaften Reifendruck: Ganz gleich, ob zu niedriger oder zu hoher Reifendruck – ein falscher Luftdruck am Autoreifen kann gravierende Folgen nach sich ziehen. Umso wichtiger ist es, herauszufinden, wie viel Reifendruckluft das Auto benötigt und wie Sie diesen korrekt einstellen. Wir klären Sie auf und geben Ihnen alle notwendigen Informationen, damit Sie mit Ihrem Fahrzeug stets sicher von A nach B kommen.

Warum ist der Reifendruck so wichtig?

Viele Autofahrer prüfen den Luftdruck der Reifen sehr unregelmäßig – meist erst dann, wenn sich das RDKS (Reifendruckluftkontrollsystem) im Fahrzeug bemerkbar macht. Dabei ist der richtige Reifenluftdruck für das Fahrverhalten des Pkw und für Ihre Sicherheit im Straßenverkehr entscheidend. Denn die Autoreifen tragen das gesamte Gewicht des Fahrzeugs, samt Wagenladung und Insassen. Ist der Reifendruck also nicht korrekt, kann es gefährlich werden.

Was ist ein Reifendruckkontrollsystem – kurz RDKS?

Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ist seit November 2014 für alle Kfz-Neuzulassungen verpflichtend. Unterschieden wird zwischen einem direkten (aktiven) und indirekten (passiven) Kontrollsystem für die Autoreifen.

Direktes RDKS

Beim aktiven Reifendruckkontrollsystem sind Sensoren an den Reifen angebracht, die den Luftdruck im Pkw-Reifen sowie die Temperatur ermitteln und per Funk an ein Steuergerät des Fahrzeugs senden. Je nach Automodell wird der Ist-Zustand des Reifendrucks entweder dauerhaft im Armaturenbrett angezeigt oder es erscheint eine Meldung, sobald Veränderungen beim Luftdruck vorliegen. Beim direkten RDKS erkennen Sie zudem genau, welcher Autoreifen vom falschen Luftdruck betroffen ist.

direktes rdks
Das direkte Reifendruckkontrollsystem (RDKS) misst den Reifendruck pro Reifen in Echtzeit (Quelle: JDzacovsky/shutterstock.com) 

Indirektes RDKS

Das passive Reifendruckkontrollsystem hingegen liefert lediglich die Auskunft darüber, dass ein Pkw-Reifen an Luftdruck verliert oder zunimmt. Bereitgestellt wird die Information über die ABS-Sensoren (wichtiger Bestandteil des Anti-Blockier-Systems – ABS). Welcher der Autoreifen betroffen ist, wird beim indirekten RDKS, das in älteren Fahrzeugmodellen verbaut ist, jedoch nicht ermittelt.

indirektes rdks
Bei einem Verlust oder Anstieg des Reifenluftdrucks erscheint ein Warnzeichen im Armaturenbrett (Quelle: J.J. Gouin/shutterstock.com) 

Übrigens: Das sind die wichtigsten Kontrollleuchten im Auto.

Bei modernen Autos wird die Information über die Traktionskontrolle bereitgestellt. Hier kann bei Veränderungen zwischen Reifen und Felge das genaue Rad mit einer zu geringen oder zu hohen Druckluft ausgemacht werden. Ist das der Fall, erscheint die Meldung im Auto-Cockpit.

Falscher Reifenluftdruck – das sind die Folgen

Die korrekte Bereifung gehört zu den wichtigsten Sicherheitsaspekten bei einem Fahrzeug. Neben einer ausreichenden Profiltiefe ist der richtige Reifendruck das A und O. Daher sollten Sie ihn mindestens alle zwei Wochen kontrollieren und gegebenenfalls auffüllen. Bei starken Temperaturschwankungen sogar wöchentlich. Ein falscher Luftdruck kann sich nämlich nicht nur negativ auf die Stabilität, sondern auch auf den Bremsweg, die Lebensdauer der Reifen sowie den Spritverbrauch auswirken.

  • Längerer Bremsweg
  • Beschleunigter Reifenverschleiß
  • Schlechtere Bodenhaftung
  • Erhöhter Kraftstoffverbrauch
Falscher Luftdruck Infografik

Übrigens: Im Mai 2021 wurde von der Europäischen Kommission eine neue Verordnung für das EU-Reifenlabel ins Leben gerufen. Wir klären Sie auf und verraten Ihnen, was das überarbeitete Label bedeutet und wie es Sie sogar beim Reifenkauf unterstützen kann.

Zu geringer Druck im Autoreifen

Schon allein 0,2 bar zu wenig Luft im Pkw-Reifen sorgen dafür, dass sich der Spritverbrauch um 0,3 Liter pro 100 Kilometer erhöht. Doch nicht nur der Tank, sondern auch die Reifen selbst werden stärker beansprucht. Denn bei einem zu geringen Luftdruck berühren nur die äußeren Laufflächen des Autoreifens (rechts und links) die Fahrbahn. Die Folge ist ein zunehmender Materialverschleiß. Dadurch wird zum einen das Fahrverhalten beeinflusst und zum anderen der Bremsweg verlängert.

Gut zu wissen: Wir verraten Ihnen 10 Tipps zum Spritsparen und präsentieren Ihnen zusätzlich fünf sparsame Autos, mit denen Sie Ihren Geldbeutel schonen können.

Zu hoher Druck im Autoreifen

Ein leicht erhöhter Reifenluftdruck ist zwar nicht so problematisch und gefährlich wie ein zu niedriger Druck im Pkw-Reifen, jedoch sollte der Normwert nicht um mehr als 0,3 bar überschritten werden. Ist der Reifenfülldruck nämlich zu hoch, erwärmen sich die Autoreifen während der Fahrt, wodurch der Luftdruck noch weiter ansteigt.

materialverschleiss autoreifen
Bereits leichte Abweichungen beim Luftdruck erhöhen den Reifenverschleiß (Quelle: Nitiphonphat/shutterstock.com) 

Das wiederum führt zu einem erhöhten Spritverbrauch und einem schnelleren Verschleiß der Reifen, da nur die Mitte der Lauffläche des Reifens die Fahrbahn berührt. Auch das Über- oder Untersteuern in Kurven kann die Folge eines zu hohen Reifendrucks sein. 

Die Vorgaben zum richtigen Reifenluftdruck

Der ideale Reifenfülldruck für einen Pkw liegt bei rund 2,5 bar. Dieser Wert variiert jedoch von Hersteller zu Hersteller und gilt meist nicht für die Vorder- und Hinterreifen gleichermaßen. Auch im Sommer, Winter und je nach Anzahl der Mitfahrer sowie geladenem Gepäck gilt ein anderer Wert für die Druckluft im Autoreifen. Die Angaben zum optimalen Reifenfülldruck finden Sie je nach Hersteller an folgenden Stellen:

  • Bedienungsanleitung
  • Innenseite des Tankdeckels
  • B-Säule der Fahrer- oder Beifahrertür
  • Reifendrucktabellen des jeweiligen Reifenherstellers
  • Aufkleber im Handschuhfach

Reifendruck bei Sommer- und Winterreifen: Das müssen Sie beachten

Wer im Sommer oder Winter die Pkw-Reifen mit der richtigen Druckluft befüllen möchte, muss hierbei auf einiges achten. Denn nicht nur die Angaben von Vorder- und Hinterreifen unterscheiden sich, sondern es gibt auch Abweichungen bei Winter- und Sommer- sowie Ganzjahresreifen.

pkw reifendruck im winter
Bei Schnee, Kälte und Nässe sollten Sie den Reifenfülldruck regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls auffüllen

Bei kalten Außentemperaturen sinkt der Luftdruck automatisch in den Pkw-Reifen, sodass Sie im Winter den Druck um 0,1 bis 0,2 bar erhöhen sollten. Weitere Angaben, die zu verschiedenen Jahreszeiten gelten, können Sie der Reifendrucktabelle des entsprechenden Reifenherstellers entnehmen.

Tipps zum Luftdruck messen & auffüllen

Damit Sie stets sicher ans Ziel kommen, sollten Sie den Reifendruck vor der Fahrt oder nach einigen Kilometern kontrollieren – idealerweise dann, wenn die Autoreifen noch nicht allzu warm gefahren sind. Sind die Pkw-Reifen nämlich schon warmgelaufen, kann der Luftdruck-Wert vom tatsächlichen Ist-Zustand abweichen.

Den Reifenluftdruck können Sie meist kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr an fast jeder Tankstelle messen und auffüllen. Unabhängig von Tankstellen & Co. können Sie mithilfe von einem handlichen Reifendruckprüfer den Luftdruck der Autoreifen ganz einfach unterwegs oder zuhause prüfen. Verstauen können Sie den mobilen Reifendruckmesser in Ihrem Handschuhfach.

Übrigens: In Verbindung mit einem Kompressor eignen sich einige Reifendruckprüfer sogar zum Reifenfüllen.

pkw reifendruck messen
Auch der Reifendruck im Ersatzrad sollte regelmäßig geprüft und kontrolliert werden, da Pkw-Reifen mit der Zeit an Luft verlieren

So messen und befüllen Sie die Autoreifen richtig – in vier Schritten erklärt

Bevor Sie mit der Messung und Befüllung beginnen, sollten Sie sich darüber informieren, welche Reifendruck-Vorgaben für die eigenen Pkw-Reifen gelten. Kontrollieren Sie zudem immer den Luftdruck an allen vier Reifen, da der Druck nicht gleichmäßig entweicht.

  • 1. Schritt: Schrauben Sie zunächst die Ventilklappe am Autoreifen ab.
  • 2. Schritt: Anschließend setzen Sie den Aufsatz vom Luftdruck-Messgerät auf das Ventil und halten es gleichzeitig fest. 
  • 3. Schritt: Als Nächstes wird Ihnen der tatsächliche Wert des Reifendrucks im Display des Messgeräts angezeigt. Mit der Plus- und Minustaste können Sie dann den Fülldruck an den Sollwert anpassen. Bei neuen Luftdrucksäulen stellen Sie an der digitalen Anzeige lediglich den Zielwert ein und der Drucklufterzeuger erledigt den Rest. Bei zu viel Druck wird sogar automatisch etwas Luft abgelassen.
  • 4. Schritt: Sobald der richtige Luftdruck erreicht wurde, können Sie den Aufsatz vom Ventil entfernen und die Ventilklappe auf das Autoreifenventil drehen.

Wichtig: Drücken Sie den Luftdruck immer nur schubweise in die Autoreifen und überwachen Sie konstant den Druck.

Mit dem richtigen Reifendruck & Leasingfahrzeug sorglos Richtung Urlaub

Ganz gleich, welches Reiseziel Sie haben – die Prüfung des Luftdrucks im Pkw-Reifen vor Urlaubsantritt ist extrem wichtig, um sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Mit dem richtigen Reifenfülldruck kommen Sie zudem ohne erhöhten Spritverbrauch in Ihrem Urlaubsdomizil an, wodurch Sie Treibstoffkosten sparen können. Sparen können Sie übrigens auch mit den attraktiven Leasingangeboten auf LeasingMarkt.de. Dort finden Sie marken- und modellübergreifende Angebote zu Top-Raten. Ob für das Gewerbe- oder Privatleasing – auf unserem Marktplatz erhalten Sie zudem flexible Vertragskonditionen, die Sie ganz einfach an Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse anpassen können. Überzeugen Sie sich selbst und vergleichen Sie Top-Angebote von unseren Partnerhändlern aus ganz Deutschland!

Laura

Laura weiß, wo es langgeht. Autos verbindet sie vor allem mit Freiheit und langen Roadtrips. Wann die Spritpreise am günstigsten sind, wo der Linksverkehr gilt und warum die Deutschen eindeutig die besten Autofahrer sind, hat Laura auf ihren Reisen nur zu gut kennengelernt. Dank diverser Leasingfahrzeuge, etlichen Mietautos und ihrem treuen Gebrauchtwagen weiß sie die Vorzüge so einiger Modelle zu schätzen. Im LeasingMarkt.de Magazin vereint sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und Autofahren.