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Erlkönig auf Rennstrecke

Erlkönig Autos: Das Geheimnis der Prototypen im Tarnkleid – alle Infos! 

Auf den Straßen zu sehen und dennoch schwer zu erkennen: die Rede ist von Erlkönigen – den getarnten Prototypen der Automobilhersteller. Aufwendig verkleidet und mit Tarnfolie beklebt, halten sie die Optik des späteren Serienmodells geheim und lassen potenzielle Konkurrenten im Dunkeln. Doch was steckt eigentlich hinter diesen geheimnisvollen Fahrzeugen? In diesem Artikel verraten wir Ihnen alles, was Sie über Erlkönige wissen müssen und geben Ihnen einen Einblick in die Entwicklung zukünftiger Fahrzeuge. 

Was sind Erlkönige?

Ein Erlkönig ist der Auto-Prototyp eines zukünftigen Serienfahrzeugs, das noch nicht offiziell vorgestellt wurde und mit einer Tarnfolie und weiteren Abdeckungen verhüllt ist. Diese Testfahrzeuge werden von Automobilherstellern für Straßen- und Leistungstests genutzt. 

Erlkönige gehören zu den wichtigsten Entwicklungsstufen eines neuen Fahrzeugmodells und sind daher ein bedeutsamer Bestandteil der Automobilbranche. Mit ihnen testen die Hersteller nicht nur die Technik, sondern auch das Design und die Aerodynamik des Fahrzeugs, bevor dieses in Produktion geht. Doch nicht nur das: Die Tarnung soll auch verhindern, dass die Konkurrenz zu früh Details zum neuen Modell erfährt und gegebenenfalls noch vor dem eigenen Verkaufsstart ein ähnliches Auto auf den Markt bringt. 
 
Neben der Hersteller-Konkurrenz haben natürlich auch viele Autofans Interesse an den getarnten Pkw-Prototypen. Denn oft geben sie erste Hinweise darauf, wie das neue Modell aussehen und welche technischen Features es bieten wird. Deshalb werden Erlkönige auch gerne von Auto-Enthusiasten gejagt und auf Fotos und Videos festgehalten. 

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Früher Kriegsschiffe, heute Autos – ein Erlkönig verhüllt in Tarnfolie mit Dazzle-Muster (Quelle:Shutterstock/FlyingDoctor)

Erlkönig: Woher kommt eigentlich der Name?

„Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?“ – der Name Erlkönig geht zurück auf ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1782. In dem Gedicht wird ein Vater, der mit seinem kranken Sohn durch den Wald reitet, von einer mysteriösen und geheimnisvollen Gestalt verfolgt – dem sogenannten Erlkönig. 

In den 1950er Jahren veröffentlichten deutsche Autojournalisten ohne Zustimmung Schnappschüsse von Erprobungsfahrzeugen in dem allseits bekannten Automagazin „auto, motor und sport“. Dadurch wurden erstmals Aufnahmen von unveröffentlichten Fahrzeugen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die unter dem Rubriknamen Erlkönig publiziert wurden.  

Die berühmte Erlkönig-Ballade und die beiden Journalisten legten damit den Grundstein für das heutige Phänomen. Denn auch der moderne Erlkönig soll unentdeckt und geheimnisvoll bleiben. 

Übrigens: Der erste Erlkönig war der 180 von Mercedes-Benz.

Das Muster der Erlkönig-Tarnfolie

Seinen Ursprung hat das Muster der Tarnfolie aus dem Ersten Weltkrieg. Denn 1918 erfand der britische Künstler Norman Wilkinson das sogenannte Dazzle-Muster, das zur Tarnung von Kriegsschiffen verwendet wurde. In der Automobilindustrie hat sich das Erlkönig-Muster auch als Tarnung für neue Modelle etabliert. So verkleidet heute jeder Hersteller seine Fahrzeuge auf unterschiedlichste Art und Weise. Klebefolien, Überzüge und Hartschalenaufsätze verschleiern Konturen, Details sowie Proportionen vor Fotografen, Journalisten und Konkurrenten.

Warum fahren Erlkönige auf öffentlichen Straßen?

Die Entwicklung eines neuen Autos dauert häufig zwischen drei und sechs Jahren. Etwa ein Jahr vor Produktionsstart werden die Fahrzeuge auf ihre Tauglichkeit im öffentlichen Straßenverkehr überprüft. So können die Entwickler sicherstellen, dass die entsprechenden Neuheiten des Erlkönigs auch im Alltag funktionieren oder ob gewisse Änderungen notwendig sind.  

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Vom Prototypen bis zur Serienreife vergehen oft zwischen drei und sechs Jahren

Gut zu wissen: Erlkönige werden häufig während der Testphase nicht nur optisch, sondern auch technisch verändert. Damit diese auch im öffentlichen Straßenverkehr getestet werden dürfen, werden die Fahrzeuge nach jedem Umbau von einem TÜV-Prüfer inspiziert und genauestens begutachtet.

Die verschiedenen Strategien der Tarnung 

Von Hartschalen-Teilen bis hin zu Schutzüberzügen oder Spezialfolien – bei der Tarnung eines neuen Serienmodells verfolgen die Autohersteller häufig dieselbe Strategie. Denn die meisten Hersteller beginnen mit einem komplett getarnten Fahrzeugprototyp. Dabei werden große Teile der Karosserie mit Hartschalen verkleidet und alle sichtbaren Flächen beklebt. Im zweiten Schritt werden die Hartschalen entfernt, sodass das Auto im öffentlichen Straßenverkehr auf die Gewichtsverteilung und das Windverhalten überprüft werden kann. Die Karosserie wird dabei mit einer Folie getarnt und Einbauten im Innenraum mit einem Sichtschutz abgedeckt. Häufig werden auch Plastikteile unterhalb der Folie platziert, um das Exterieur zusätzlich zu verschleiern.

Ein Ausnahmefall ist der „Mule-Erlkönig“, der sogenannte Test-Esel. In diesem Fall wird die neue Technik in ein anderes, meist älteres Fahrzeug verbaut, sodass es meist gar nicht als Prototyp identifiziert werden kann.

Ist jeder Erlkönig geheim? 

Nicht jeder Erlkönig ist geheim. Einige Erlkönige werden absichtlich auf öffentlichen Straßen gefahren, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit aus PR-Zwecken zu erregen und das Interesse an einem bevorstehenden Modell zu wecken. In diesem Fall ist die Tarnung des Autos oft weniger umfangreich, um das Design und die Details des Autos sichtbar zu machen. 
 
Doch auch komplett getarnte Erlkönige sind längst nicht mehr geheim, sobald sie auf die Straße rollen. Denn Fotografen, Journalisten & Co. legen sich häufig schon direkt vor dem Werkstor auf die Lauer, um den neuen Erlkönig abzulichten. Die Fotos und Videos veröffentlichen sie dann auf sozialen Plattformen.  

Übrigens: Viele Hersteller nutzen das Interesse der Fotografen für eigene PR-Zwecke und zur Berichterstattung für das neue Serienmodell.

Wer darf einen Erlkönig fahren? 

Erlkönige sind sehr wertvolle und wichtige Modelle für Automobilhersteller, da sie oft das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung sind. Aus diesem Grund wird die Aufgabe, einen Erlkönig zu fahren, nur den besten und erfahrensten Testfahrern überlassen. Sie müssen in der Lage sein, die Leistung und das Verhalten des Fahrzeugs auf verschiedenen Straßenbedingungen und in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen zu testen und zu bewerten. Auch die speziellen Bedürfnisse der Fahrzeughersteller müssen die Testfahrer verstehen und erfüllen. Die sogenannten Erprobungsfahrer unterliegen außerdem strengen Geheimhaltungsanforderungen, die sicherstellen, dass keine Informationen über das neue Modell vor der offiziellen Veröffentlichung an die Öffentlichkeit gelangen. 

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Nur Autofahrer mit einem Erprobungsführerschein können eine Testfahrt mit einem Erlkönig absolvieren

Kann man einen Erlkönig privat kaufen?

Erlkönige sind nicht käuflich, da die Prototypen ausschließlich von Autoherstellern für Tests und Forschungszwecke verwendet werden. Einige Autohersteller bieten ab und an spezielle Testfahrten für Journalisten und ausgewählte Kunden an, um Feedback zu sammeln und das Interesse am neuen Modell zu wecken. Diese Testfahrten sind jedoch begrenzt und werden von den Autoherstellern sorgfältig kontrolliert. 

Übrigens: Erlkönig-Autos von BMW gelten als wahre Meister der Tarnung.

Darf jeder sein Auto mit Tarnfolie folieren?

Die Verwendung von Tarnfolien auf Autos ist in den meisten Ländern legal. Es gibt jedoch einige Einschränkungen und Regeln, die befolgt werden müssen. In manchen Ländern ist es beispielsweise illegal, Tarnfolien zu verwenden, die bestimmte Muster oder Designs aufweisen, da dies die Aufmerksamkeit anderer Fahrer auf der Straße beeinträchtigen kann. 

Wichtig: Falls Sie planen, Ihr Fahrzeug mit Tarnfolie folieren zu lassen, sollten Sie sich im Vorfeld über die jeweiligen Gesetze und Vorschriften in Ihrem Land informieren.

Leasingauto folieren lassen – ist das erlaubt?

Ob Aufkleber oder komplette Folierungen – normalerweise haben Leasinggeber nichts gegen solche Vorhaben einzuwenden. Wichtig ist jedoch dabei, dass das Fahrzeug zum Ende der Leasinglaufzeit in den Originalzustand zurückversetzt wird. Lassen Sie daher die Folierung am Leasingfahrzeug stets durch einen Fachbetrieb durchführen, damit weder beim Anbringen noch bei der Entfernung Schäden am Lack entstehen. Worauf Sie noch achten sollten, bevor der Wagen zurück an die Leasinggesellschaft geht, erfahren Sie übrigens in unserem großen Ratgeber rund um die Leasingrückgabe

Brandneue Modelle zu attraktiven Konditionen – auf LeasingMarkt.de

Das Erlkönig-Muster geht auf eine lange Tradition zurück und ist in der Automobilindustrie als Tarnung für neue Modelle unverzichtbar geworden. Durch seine spezielle Optik bietet es einen optimalen Schutz vor neugierigen Blicken und ermöglicht es den Herstellern, bis zur offiziellen Vorstellung Details über das neue Modell geheim zu halten.  

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Laura

Laura weiß, wo es langgeht. Autos verbindet sie vor allem mit Freiheit und langen Roadtrips. Wann die Spritpreise am günstigsten sind, wo der Linksverkehr gilt und warum die Deutschen eindeutig die besten Autofahrer sind, hat Laura auf ihren Reisen nur zu gut kennengelernt. Dank diverser Leasingfahrzeuge, etlichen Mietautos und ihrem treuen Gebrauchtwagen weiß sie die Vorzüge so einiger Modelle zu schätzen. Im LeasingMarkt.de Magazin vereint sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und Autofahren.